“Die Ansprüche sind gestiegen”
Wie hat sich die Dialog seit ihrer Gründung verändert? Was sind ihre Stärken? Wohin wird sie ihr Weg führen? Darüber sprachen wir mit den beiden Gesellschaftern Gerald Runge und Karl-Robert Zimmer.
Herr Runde, Herr Zimmer, 20 Jahre sind eine lange Zeit. Wie hat sich die Dialog in den beiden vergangenen Jahrzehnten entwickelt? Was sind die aus Ihrer Sicht grundlegendsten Veränderungen?
Gerald Runge: Zuallererst natürlich der demografische Wandel. Die Altersstruktur hat sich verändert, es gibt immer mehr ältere Menschen. Und da das Hörvermögen mit den Jahren nachlässt, steigt auch die Zahl der Hörgeräteträger. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Imagewandel. Früher galten Hörgeräte als „Alte-Leute- Ding“. Auch das hat sich zum Glück gewandelt. Aber auch auf der Seite der Fachgeschäfte befindet sich die Branche im Wandel. Die Einzelakustiker müssen sich mittlerweile gegenüber (Groß-)Filialisten und Herstellern, die auch auf den Endverbrauchermarkt drängen, behaupten. Und dabei werden wir die Einzelakustiker unterstützen.
Können Sie sich noch an Ihre ersten Mitglieder erinnern?
Karl-Robert Zimmer: Selbstverständlich. Das waren damals rund 20 Mitglieder, und an jeden einzelnen können wir uns erinnern. Mit diesen fühlen wir uns auch heute noch sehr verbunden.
Was ist das Konzept der Dialog Leistungsgemeinschaft, abgesehen vom Hörgeräte-Einkauf?
Karl-Robert Zimmer: Wir möchten unseren Mitgliedern die Möglichkeit bieten, ihr Fachgeschäft professionell zu bewerben – und das zu einem fairen Preis. Denn was nützt die schönste Einrichtung und das beste Team, wenn niemand davon etwas mitbekommt. Unsere Werbung ist speziell auf die Bedürfnisse von Hörakustikern zugeschnitten: von Anzeigen über Plakate bis zur suchmaschinenoptimierten Website. Unsere Grafiker, Texter und Webdesigner wissen, wie der „Werbe-Hase“ läuft. Bestellen kann man die exklusiven Marketingmaßnahmen ganz unkompliziert über die Plattform www.Dialog-Marketingplaner.de. Doch Werbung allein reicht uns nicht. Wir möchten unseren Mitgliedern eine Art All-inclusive-Paket bieten. Dazu zählen verschiedene Dienstleistungen, wie zum Beispiel Unternehmensberatung, Seminare, Hörgeräteversicherungen, die Frage nach der richtigen Finanzierung, Zertifizierung und (Verwaltungs-)Software. Wir möchten einfach dafür sorgen, dass sich unsere Mitglieder um die Dinge kümmern können, die wirklich wichtig sind: Ihren Kunden zu einem besseren Gehör zu verhelfen. Apropos besseres Hören: Die Akustikbranche ist immer in Bewegung, es wird geforscht, getestet und ständig kommen neue Hörsysteme auf den Markt. Um zu wissen, was up to date ist, helfen uns unsere engen Kontakte zu den Herstellern. Und dieses Wissen geben wir natürlich gerne weiter, zum Beispiel indem wir unsere Mitglieder in ihrem Fachgeschäft besuchen. Dieser persönliche Austausch liegt uns besonders am Herzen.
Wie sehen Sie die Zukunft von Einkaufsgemeinschaften beziehungsweise von Hörakustiker-Gemeinschaften?
Gerald Runge: Beides hat auch in Zukunft seine Daseinsberechtigung. Allerdings sind die Ansprüche gestiegen. Sich ausschließlich auf den Verkauf von Hörsystemen zu konzentrieren, reicht nicht mehr. Der Servicegedanke steht mehr und mehr im Vordergrund. Es ist wichtig, Hörakustikern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und so ihre Wettbewerbsposition zu stärken. Das geht zum Beispiel mit gut gemachter Werbung.
Welche Entwicklungsperspektiven sehen Sie im Rahmen der Einkaufsgemeinschaft?
Karl-Robert-Zimmer: Wir möchten unsere Dienstleistungen weiter ausbauen und jeden einzelnen Akustiker stärken, sei es durch Werbemaßnahmen oder durch eine professionelle Beratung etwa zur Existenzgründung. Wir schauen, was man besser machen könnte und wie man diese Vorschläge möglichst schnell umsetzen kann. Und das nicht mit einem erhobenen Zeigefinger, sondern gemeinsam mit dem jeweiligen Akustiker.
Was sind in Ihren Augen die besonderen Stärken der Dialog Leistungsgemeinschaft, insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden Wettbewerbs unter den Einkaufsgemeinschaften? Wie heben Sie sich von Ihren Mitbewerbern ab?
Gerald Runge: In erster Linie wird bei uns die Selbstständigkeit unserer Mitglieder gewahrt. Sie verpflichten sich zu nichts. Und dass wir den Akustik-Markt wie unsere Westentasche kennen, versteht sich als größte Einkaufsgemeinschaft für Hörsysteme von selbst. Starre Strukturen und eine ausufernde Bürokratie sind uns fremd. Wenn es einmal schnell gehen muss, finden wir einen Weg. Unser großes Service- und Leistungspaket außerhalb des Hörgeräteeinkaufs spricht natürlich auch für sich: Versicherungen, Zertifizierungen, Finanzierung, (Verwaltungs-)Software, Unternehmensberatung, Online Hörgerätebörse, Weiter- und Fortbildung, Hilfe bei der Personalsuche, Beratung bei Neugründung und vieles mehr. Vor allem durch unser unfangreiches Marketingportal besitzen wir ein Alleinstellungsmerkmal. Hier kann jedes Mitglied Werbemaßnahmen zu günstigen Konditionen bestellen.
Meine Herren, wir danken Ihnen für das Gespräch.