Erstes vollständig implantierbares Cochlea-Implantat in Europa eingesetzt
Einen revolutionären Meilenstein in seiner Geschichte technologischer Innovationen kündigte Ende Oktober der österreichische Hörimplantathersteller MED-EL in einer Pressemitteilung an.
Wie aus dieser hervorgeht, soll am 24. September 2020 im Rahmen einer klinischen Machbarkeitsstudie das erste vollständig implantierbare Cochlea-Implantat eingesetzt worden sein. Implantiert wurde das „Totally Implantable Cochlear Implant“, kurz TICI, von Prof. Dr. Philippe Lefebvre, Leiter der HNO-Abteilung des Universitätsklinikums Lüttich und Professor an der Universität Lüttich in Belgien. Ein junger Mann, der an nahezu vollständigem Hörverlust litt, ist damit die erste Person in Europa, der das neuartige TICI implantiert wurde. „Unser vorrangiges Ziel ist es, Hörverlust als Kommunikationsbarriere und somit die Einschränkung der Lebensqualität zu überwinden. Unsere Forschung und Entwicklung basieren seit Jahrzehnten auf einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit Kliniken und universitären Einrichtungen. Nur durch diese sehr enge Kooperation ist es uns möglich, Technologien und Lösungen für Menschen mit Hörverlust kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die Entwicklung einer vollständig implantierbaren Hörlösung steht seit vielen Jahren im Fokus der Forschung von MED-EL. Ich bin sehr stolz auf unser engagiertes Expertenteam, das über ein Jahrzehnt hinweg mit viel Kreativität und Fleiß dieses einzigartige System entwickelt hat“, erklärt Dr. Hochmair in der Pressemeldung.
Das TICI, das mit seiner innovativen Technologie neue Standards auf dem Gebiet der Hörlösungen setzen soll, integriert alle internen und externen Komponenten eines Cochlea-Implantats – einschließlich Audioprozessor, Mikrofon und Akku – in ein System und wird unsichtbar unter die Haut eingesetzt. Im Rahmen der klinischen Machbarkeitsstudie werden in den nächsten Monaten weitere Operationen mit dem TICI in Lüttich und München folgen. (JFLM)