Gisbert Jung und Daniel Maas von der Excellence Connect im Gespräch
Mit Daniel Maas hat die Excellence Connect einen erfahrenen Mitarbeiter gewinnen können. Und auch auf Seiten der Mitglieder konnte die Gemeinschaft stetig wachsen.
Im Gespräch erzählen Geschäftsführer Gisbert Jung und Daniel Maas, welche Pläne sie nun gemeinsam verfolgen. Und die sind durchaus ambitioniert.
Herr Jung, Glückwunsch zum Neuzugang. Wie konnten Sie Daniel Maas überzeugen, bei der Excellence Connect an Bord zu kommen?
Jung: Ich habe ihm erklärt, was wir machen, wie wir das tun und was mir persönlich wichtig ist, nämlich Zusagen einzuhalten, ehrlich zu sein und bei Kundenanfragen schnell zu reagieren, so dass wir einen super Kundenservice bieten können. Zudem sind wir letztlich immer noch ein Familienunternehmen, in dem nach wie vor jeder alles macht. Das heißt, dass ich mich auch mal hinsetze, einen Auftrag eingebe und diesen, wenn gerade kein anderer da ist, selber packe. Und damit habe ich bei Daniel Maas wohl ins Herz getroffen.
Bestand auch eine Notwendigkeit für Verstärkung bei der Excellence Connect?
Jung: Die bestand absolut. Wir sind mit der Excellence jetzt im elften Jahr und wachsen stetig weiter. Selbst im vergangenen Jahr konnten wir, Corona zum Trotz, überdurchschnittlich wachsen. Außerdem ist es weiterhin unser Ziel, nicht nur alle Mitglieder einmal im Jahr zu besuchen, sondern unser Geschäft auch weiter zu vergrößern, und zwar so, dass wir unseren Service weiterhin genauso werden anbieten können. Und dafür braucht es nun Verstärkung.
Herr Maas, Sie sind Hörakustikmeister, haben u.a. als Filialleiter gearbeitet und waren anschließend, auch in leitender Position, in der Industrie tätig. Was hat Sie gereizt, nun für die Gemeinschaft Excellence Connect zu arbeiten?
Maas: Gisbert Jung kenne ich aus dem Lieferanten-Gemeinschaft-Geschäftsverhältnis schon seit einiger Zeit. Wenn man mal eine Stunde bei der Excellence sitzt, spürt man Leidenschaft und Engagement. Es ist genau so, wie es Gisbert Jung eben erzählte, nämlich dass hier jeder alles macht und sich keiner für etwas zu schade ist. Außerdem wurde tatsächlich jede Absprache, die wir getroffen haben, stets eingehalten. In dieser Verbindlichkeit habe ich mich wiedergefunden. Dazu kommt der Reiz der kurzen Wege. In einem großen Konzern kann es mit einer tollen Idee ja trotzdem mal nicht ganz so einfach werden. Und nun kommt es, dass wir bei einem Kaffee eine Idee haben und direkt danach damit loslegen. Darüber hinaus ist es kein Geheimnis, dass wir uns persönlich gut verstehen, so dass es mir letztlich leichtgefallen ist, zu sagen: Das mache ich jetzt. Und nun haben wir Wachstumspläne und viele Ideen, die wir mit Farbe füllen wollen. Das ist eine schöne Ausgangsposition.
Sie kommen, wie die Excellence Connect, auch aus dem Münsterland, oder?
Maas: Genau, das kommt natürlich noch dazu. Ich habe einige intensive Jahre hinter mir, auch mit vielen Reisetätigkeiten. Da hat es einen schönen Charme, am Feierabend Zuhause sein zu können, statt in einem Hotel. Was mir aber vor allem wichtig ist, sind die Werte, die bei der Excellence gelebt werden und in denen ich mich wiederfinde – Pünktlichkeit, Verbindlichkeit, stimmige Aussagen. Außerdem wollen wir, auch wenn es erst mal nach einer Worthülse klingen mag, nachhaltig handeln. Es geht uns um langfristige Geschäftsbeziehungen, in denen man sich aufeinander verlassen kann, und nicht darum, mal eben schnell was zu verkaufen. Wir wollen eine sichere Anlaufstelle für Akustiker sein. Und wenn ein Mitglied eine Frage hat, können wir ein Sparringspartner sein, den man fragen kann, wie er es machen würde. Zumal die Chance, dass wir uns diese Frage bereits gestellt haben, durchaus groß ist. Und falls nicht, sind wir immer noch in der Lage, eine Idee umsetzen zu können.
Inwieweit denken Sie, dass Ihnen bei Ihrer neuen Tätigkeit Ihre Erfahrungen zugutekommen werden?
Maas: Ich denke, dass ich die schon viel werde nutzen können. Auch wenn sich sicher einiges geändert hat, seitdem ich in einem Fachgeschäft gearbeitet habe, meine ich, zumindest die Bedürfnisse und Anforderungen etwa bei dem Kontakt mit dem Endverbraucher zu kennen. Und ich kenne auch die anderen Themen, die auf einen als Inhaber einströmen wie etwa das Marketing, Online-Aktivitäten oder das Aufbauen einer eigenen Marke. Als inhabergeführtes Fachgeschäft muss man so etwas heute ja sozusagen en passant auch noch machen, und das mit einer entsprechenden Professionalität. Wenn man sieht, dass man vor fünf Jahren mit einem YouTube-Kanal und schlecht geschnittenen Videos noch Aufmerksamkeit generieren konnte – und wenn heute etwas nicht vernünftig eingeblendet oder ausgeleuchtet ist, interessiert es keinen mehr. Was ich sagen will: Es wird einem ein hoher Grad an Professionalität abverlangt – gleichzeitig ist das Kerngeschäft aber weiter die Versorgung der Kundschaft. Hier gilt es, Lösungen anzubieten. Daher glaube ich, dass mir meine Erfahrungen auch bei meinen neuen Aufgaben helfen werden. Zumal ich eben auch die Prozesse in der Industrie kenne. All das zu harmonisieren, ist eben eine Aufgabe einer Gemeinschaft. Abgesehen von meinen eigenen Erfahrungen profitiere ich viel von den Erfahrungen von Gisbert Jung, der eben auch schon seit vielen Jahren in der Branche ist. Da lerne ich jeden Tag noch was dazu. Und da wir uns stetig bewegen, wird das auch nie aufhören.
Jung: Zur Wahrheit gehört außerdem, dass es für eine Einkaufsgemeinschaft nicht mehr allein darauf ankommt, gute Konditionen bei den Lieferanten einzusammeln. Gute Preise sind natürlich absolut notwendig, keine Frage. Aber eine Einkaufsgemeinschaft macht ja noch viel, viel mehr. Zumindest sehe ich das so. Ob einem das dann von jedem Mitglied abverlangt wird, ist wieder eine andere Frage. Aber bei uns geht es eben auch um individuelles Marketing, den eigenen Namen zur Marke zu machen aber auch um Unterstützung bei der Abrechnung oder bei der Suche nach einem neuen Messsystem oder einem EC-Karten-Bezahlsystem oder beim Heraussuchen einer Hörgeräte- oder Probetrage-Versicherung. Mit all dem und noch mehr stehen wir unseren Mitgliedern bei Bedarf zur Seite. Nicht zu vergessen die Akademie, die inzwischen auch schon sehr bekannt geworden ist. Und hier schließt sich nun der Kreis zu dem, als Sie eben nach der Notwendigkeit einer Verstärkung fragten. Alles kann man nicht alleine machen.
Wie ist denn der aktuelle Stand bei der Excellence Connect? Wie viele Mitglieder sind bei Ihnen derzeit organisiert?
Jung: Das wird ja gerne unterschiedlich gemessen. Wir sagen, dass ein Mitglied bei uns auch dann als ein Mitglied gilt, wenn es fünf Betriebe betreibt. So sind wir aktuell bei 216 Mitgliedern mit über 500 Geschäften. Und wir wachsen wöchentlich, was hoffentlich so weitergehen wird, zumal wir mit Daniel Maas nun einen auch im Bereich Vertrieb sehr kundigen Mann dazugewonnen haben.
Wenn es darum geht, neue Mitglieder zu gewinnen: Ist das heute vor allem eine Art Verdrängung bzw. Abwerben? Oder gibt es noch viele Betriebe, die nicht in einer Gemeinschaft sind und die Sie für die Excellence Connect gewinnen können?
Jung: Im vergangenen Jahr konnten wir mehr als 30 neue Mitglieder gewinnen. Ein Drittel von denen sind Neugründungen, die wir mit Rat und Tat und allem, was sie brauchen, unterstützen – vom Businessplan über Aktionspläne bis hin zu Kontakten. Unter den neuen Mitgliedern finden sich aber auch etablierte Betriebe, die bisher in keiner Gemeinschaft waren. Die konnten wir zum Beispiel mit unserem Angebot zu Marketing-Themen oder der Akademie überzeugen. Aber natürlich wird da auch verdrängt. Wobei es uns wichtig ist, dabei nicht aggressiv vorzugehen. Wir präsentieren einfach unser Portfolio und versuchen, mit Fakten zu überzeugen.
Wenn Sie sagen, dass es Ihnen wichtig ist, einen guten Service erbringen zu können: Gibt es für Sie dann in puncto Größe bzw. Mitgliederzahl ein Limit?
Jung: Das Personal haben wir aufgestockt, auch wenn auf der anderen Seite der Weggang von Alexander Koose natürlich sehr schade ist. Er passte sehr gut in unser System. Bei den ersten Gesprächen mit Daniel Maas war er auch noch mit dabei. Aber neben Daniel Maas haben wir nun außerdem eine Büroassistenz, die uns den Rücken freihält, und wir haben im Marketing jemanden eingestellt. Und sollten wir weitere Verstärkung brauchen, werden wir handeln. Denn natürlich wollen wir weiter stark wachsen!
Sie haben außerdem betont, dass Ihnen der persönliche Kontakt zu den Mitgliedern sehr am Herzen liegt. Woher rührt das? Was macht den persönlichen Kontakt so wichtig?
Jung: Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass im Vertrieb und Verkauf, wenn es um erklärungsbedürftige Produkte geht, der persönliche Kontakt sehr wichtig ist. Das heißt nicht, dass man nicht auch mal telefonieren oder eine Videoschalte machen kann. Aber meist entstehen im persönlichen Gespräch die Ideen, wie man etwas machen kann. Dazu kommt außerdem, dass wir regelmäßig etwas Neues im Portfolio haben, was wir unseren Mitgliedern gerne persönlich vorstellen möchten. So bekommen wir direkteres Feedback, was wir für unsere Entscheidungen brauchen. Das funktioniert so einfach besser.
Als wir uns Anfang vergangenen Jahres zum Gespräch trafen, ging es um den Start des Hörakustik Informationsportals, einem umfangreichen Online-Angebot, das Sie auf die Beine gestellt haben. Welche Bilanz ziehen Sie hier nach dem ersten Jahr?
Jung: Wir erhalten dazu von unserem Partner, der die Programmierung des Portals übernommen hat, laufend Daten, so dass wir sagen können, dass das Portal absolut positiv angenommen wird. Sicherlich hatte ich anfangs, bei der Anzahl an Akustikern, die es in Deutschland gibt, höhere Zahlen erwartet. Aktuell haben wir 890 registrierte Nutzer. Was uns ebenfalls positiv stimmt ist, dass die Verweildauer fünf bis sechs Minuten beträgt, es wird also nicht nur mal eben draufgeschaut. Zudem haben wir das Portal ja im Herbst vergangenen Jahres für alle geöffnet, so dass man sich nicht mehr registrieren muss, wenn man zum Beispiel die Neuigkeiten lesen möchte. Das hat die Besucherzahl in die Höhe schießen lassen. Da muss ich Alexander Koose ein großes Kompliment aussprechen, das Portal ist ja sein Baby. Und es läuft richtig gut und wird weiterlaufen. Wir denken da bereits über Weiterentwicklungen nach – Stichwort Marketingkalender, Stichwort Marketingunterstützung, so dass man sich auf dem Portal Vorlagen runterladen kann und so weiter.
Neben den Erweiterungen des HIP-Portals: Welche Projekte stehen bei Ihnen für die kommenden Monate an?
Maas: Ein ganz großes Projekt ist sicherlich unser neues Firmengebäude ins Horstmar. Mit dem Platz, den wir damit gewinnen, tragen wir dem Wachstum der letzten Jahre Rechnung. Damit bekommen wir dann auch eigene Räume für Schulungen und Veranstaltungen, die wir mit unseren Mitgliedern abhalten können. Darauf freuen wir uns sehr! Darüber hinaus planen wir weitere Marketing-Aktivitäten für unsere Mitglieder wie zum Beispiel Support beim Internetauftritt, Vorlagen für Serienbriefe und weitere Aktionsvorlagen. Weitere Ideen, die den Alltag der Mitglieder erleichtern, werden ebenfalls kommen. Für mich ganz persönlich steht außerdem an, sowie die Situation es wieder erlaubt, die Mitglieder persönlich kennenzulernen. Viele Mitglieder kenne ich natürlich aus meinen früheren Tätigkeiten, aber jetzt, in der Form und Farbe, wünsche ich mir natürlich einen persönlichen Kontakt nicht nur über das Telefon oder eine Videoschaltung, sondern vor Ort.
Da Sie eben die Räumlichkeiten für Schulungen in Ihrem neuen Firmensitz ansprachen: Heißt das, die Excellence-Akademie wird nun sesshaft?
Jung: Nein, wir werden so weitermachen wie bisher. Wir können ja nicht erwarten, dass Mitglieder zum Beispiel mal eben von Berlin nach Münster reisen. Aber wir haben in der Vergangenheit ja zum Beispiel viel in Osnabrück gemacht, das wollen wir künftig in unseren eigenen Räumlichkeiten veranstalten. Außerdem könnte man auch mal kleine Gruppen bilden und einen Hersteller für eine Software-Schulung einladen, oder einen Verkaufstrainer. Wichtig ist uns bei unserer Akademie, mit Referenten zu arbeiten, die nicht unbedingt für einen Hersteller tätig sind. So haben wir mit Veronika Vehr nun jemanden gefunden, die Verkauf und Vertrieb macht. Sie ist da sehr erfahren, sehr nah am Markt und weiß, was in den Betrieben läuft. Einige Seminare, bei denen wir feststellten, dass es weiterhin sinnvoll ist, sie anzubieten, wie etwa IdO-, Perzentilanalyse- oder Hörtraining-Workshops, haben wir natürlich ebenfalls weiter im Programm. Wegen der aktuellen Situation werden die Termine im ersten Halbjahr 2021 aber online stattfinden, für das zweite Halbjahr planen wir dann auch wieder Präsenzveranstaltungen. Das Programmheft werden wir Anfang Februar verschicken. Unser Angebot richtet sich da an den kompletten Markt, jeder ist eingeladen teilzunehmen.
Herr Jung, Herr Maas, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.