Glücklicher im eigenen Fachgeschäft?

Dieser Frage widmet sich das IAS Existenzgründer-Barometer.

Martin Schaarschmidt, veröffentlicht am 27. April 2025

Glücklicher im eigenen Fachgeschäft?

Die jährlich stattfindende Befragung zur Situation von Gründerinnen und Gründern ist die größte derartige Erhebung innerhalb der Branche. Gradmesser ist hier weniger der wirtschaftliche Erfolg der jungen Unternehmen. Gefragt wird vielmehr, wie zufrieden die Gründer mit ihrer Entscheidung für die Selbständigkeit sind und wie sie ihren neuen Arbeitsalltag erleben. Unser Beitrag fasst die aktuellen Ergebnisse zusammen.

16 Gründerinnen und 22 Gründer, die in den Jahren 2022 (1 Teilnehmer), 2023 (20 Teilnehmer) und 2024 (17 Teilnehmer) mit einem eigenen Fachgeschäft starteten, nahmen an der diesjährigen Befragung teil. Das Altersspektrum war breit gefächert: vier der Befragten waren zum Zeitpunkt ihrer Gründung höchstens 29 Jahre alt, ebenfalls vier zwischen 50 und 59; alle anderen starteten im Alter zwischen 30 und 39 (19) bzw. zwischen 40 und 49 (11). Jeder der Teilnehmer hatte zum Zeitpunkt der Befragung ein Fachgeschäft eröffnet.

Start in die Selbständigkeit wird nicht bereut, hohe Zufriedenheit

Befragt danach, ob Sie Ihren Schritt in die Selbständigkeit bereuen, fielen die Antworten überaus positiv aus: 37 Teilnehmer (97,5%) antworteten mit einem klaren Nein; lediglich ein Teilnehmer (2,5%) war unentschieden. Wie beim Gründerbarometer des vergangenen Jahres, bei dem 43 Teilnehmer befragt worden waren, hatte nicht einer den Start mit dem eigenen Fachgeschäft bereut.

Mit dem, was sie seit dem Start erreicht hatten, waren nahezu alle Gründerinnen und Gründer zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden. Der Aussage „Ich bin sehr zufrieden damit, wie sich mein Hörakustik-Unternehmen seit dem Start in die Selbständigkeit entwickelt hat“ stimmten 36 Teilnehmer (95%) zu, von diesen stimmten 26 (68,5%) sogar voll zu. Lediglich 2 Teilnehmer (5%) bewerteten die Aussage neutral. Kein einziger sagte, dies träfe nicht bzw. eher nicht zu.

Glücklicher im Beruf – auch Work-Life-Balance ist meist zufriedenstellend

Naturgemäß ist die Gründungsphase eine Zeit voller neuer Herausforderungen, die vom Gründer gelöst werden müssen – oft auch nach Ladenschluss und am Wochenende. Inwieweit kommt da aus Sicht der Gründer das Privatleben zu kurz? Bei der Aussage „Mit der Work-Life-Balance, die ich mir seit meinem Start in die Selbständigkeit geschaffen habe, bin ich sehr zufrieden“ sagte der Großteil der Teilnehmer (23/61%), dies träfe voll zu (16/42,5%) bzw. dies träfe zu (7/18,5%). Weitere 9 Teilnehmer (24%) antworteten „neutral“. Lediglich 6 Teilnehmer (15%) meinten, dies träfe nicht zu (2/5%) bzw. eher nicht zu (4/10%).

Mit dem Wechsel vom Angestelltenverhältnis zum eigenen Unternehmen geht ein grundlegender Rollenwechsel einher: Man übernimmt die volle Verantwortung für sämtliche unternehmensrelevanten Bereiche; doch zugleich eröffnen sich viel mehr Spielräume für eigene Ideen und Ansätze, die den Erfolg des eigenen Projektes absichern können. Ihre neue Rolle und die veränderte Perspektive werden von den Befragten fast ausnahmslos als positiv erlebt, nicht einer bewertete sie negativ: Der Aussage „Seit ich mein eigener Chef/Chefin bin, erlebe ich in meiner täglichen Arbeit mehr Befriedigung; in meinem Beruf bin ich heute glücklicher“, stimmten 35 Teilnehmer (92%) zu – das heisst 6 stimmten ihr zu (16%) und 29 stimmten ihr voll zu (76%). Lediglich 3 Teilnehmer (8%) antworteten „neutral“. Nicht ein einziger Teilnehmer sagte, dies stimme nicht.

Mehrheit der Gründer sagt: „Ich hätte den Schritt schon eher gehen sollen“

Die persönliche Situation im Angestelltenverhältnis oder auch die im privaten Umfeld, das Erreichen erforderlicher Qualifikationen oder auch des nötigen Selbstvertrauens… – an welchem Punkt der Schritt in die Selbständigkeit erfolgt, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Inwieweit stellen die Befragten angesichts ihrer Erfahrungen als Gründer fest, sie hätten den Schritt in die Selbständigkeit schon eher unternehmen sollen? – Die Antworten zur Aussage „Wenn ich gewusst hätte, wie es mit einem eigenen Hörakustikbetrieb ist, hätte ich den Schritt in die Selbständigkeit schon früher unternommen“ waren breit gestreut: Tatsächlich meinte der Großteil (22/58%), dies träfe voll zu (16/42%) bzw. träfe zu (6/16%). 8 Teilnehmer (21%) antworteten „neutral“. Weitere 8 Befragte (21%) meinten, dies träfe nicht (7/18,5%) bzw. eher nicht (1/2,5%) zu.

Kompetente Begleitung und gute Unterstützung in der Gründungsphase sind eine wichtige Basis für den erfolgreichen Start. Eine weitere Frage erkundete die Zufriedenheit mit dem Existenzgründercoaching und mit der weiteren Unterstützung durch den Individual Akustiker Service (IAS), welche sämtliche Teilnehmer der Befragung in Anspruch genommen hatten. Als Gründer-Coach begleitet der IAS Start-ups von Beginn an auf ihrem Weg, und das offensichtlich zur großen Zufriedenheit der Probanden: Der Aussage „Mit der Unterstützung, die ich vom Individual Akustiker Service (IAS) seit meinem Start in die Selbständigkeit erhielt, bin ich sehr zufrieden“ stimmten alle 38 Teilnehmer zu (100%), 11 Teilnehmer (29%) stimmten zu, 27 Teilnehmer (71%) stimmten voll zu.

Fast alle würden auch Kollegen Existenzgründung empfehlen

Gefragt wurde zudem, inwieweit die Gründer auch Kolleginnen und Kollegen den Start in die Selbständigkeit empfehlen würden. Der Aussage „Grundsätzlich würde ich Kolleginnen und Kollegen, die in einer ähnlichen Situation sind, wie ich es war, den Start in die Selbständigkeit empfehlen“ stimmten 30 der 38 Befragten (79%) zu; d. h. 1 Teilnehmer (2,5%) stimmte zu und 29 Teilnehmer (76,5%) stimmten voll zu. Weitere 7 Befragte (18,5%) antworteten neutral. Lediglich 1 Teilnehmer (2,5%) meinte, er hätte Kolleginnen und Kollegen den Start in die Selbständigkeit eher nicht empfohlen.

Bei der Frage danach, ob die Teilnehmer beim Start in die Selbständigkeit die Unterstützung des IAS empfehlen könnten, gab es erneut große Einigkeit: Der Aussage „Grundsätzlich würde ich Kolleginnen und Kollegen, die in die Selbständigkeit starten, eine Unterstützung durch den Individual Akustiker Service (IAS) empfehlen“ stimmten alle Befragten zu; 36 Befragte (95%) meinten, dies träfe voll zu, weitere 2 Befragte (5%) meinten, dies träfe zu.

IAS-Existenzgründer-Coach Jürgen Leisten stimmen die Ergebnisse der aktuellen Befragung zuversichtlich: „Das Gründerbarometer zeigt unverändert, dass sich der Start in die Selbständigkeit lohnt. Trotz deutlich gestiegener Anforderungen, wie sie mit jeder Gründung einhergehen, fühlen sich die Befragten in ihrem Beruf glücklicher. Das ist nicht nur ein tolles Ergebnis für die Gründerszene der Branche, sondern auch für die gesamte Hörakustik: Allen Geschäftsaufkäufen, allen Online-Händlern und Retail-Aktivitäten zum Trotz haben Individualakustik, gutes Handwerk und individueller Service nach wie vor eine Zukunft. Man kann als Hörakustiker im eigenen Fachgeschäft glücklich und zufrieden sein. Einschränkend muss man anmerken, dass ein ganzheitliches, professionelles Gründer-Coaching, wie wir es den befragten Gründerinnen und Gründern des IAS bieten, sicherlich auch zu diesen guten Ergebnissen beiträgt.“