IdOs: Die Kluft zwischen Kundenwunsch und Realität 

Die Diskrepanz ist groß: Umfragen zufolge bevorzugen 80 Prozent der Verbraucher*innen ein unauffälliges Im-Ohr-Hörsystem. Doch nur ein kleiner Teil dieser Nachfrage wird tatsächlich mit IdO-Geräten bedient - nicht zuletzt aufgrund von Vorbehalten seitens der Hörakustiker.

Jana Herrmann, Veröffentlicht am 12 September 2024

IdOs: Die Kluft zwischen Kundenwunsch und Realität 

Eine dieser skeptischen Fachkräfte war Marina Hölzlwimmer, bevor sie vor zwei Jahren das Konzept „Im-Ohr Spezialist” von BestAkustik aufgriff und so ihr Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb schärfte. Vor rund drei Jahren machte sich Marina Hölzlwimmer mit ihrem „Akustik Stüberl” in Erding selbstständig. Zu diesem Zeitpunkt war sie als Hörakustikmeisterin keineswegs ein Fan von IdO-Geräten. „Während meiner Ausbildung und Arbeit bei zwei Filialisten war es die oberste Devise, den Umsatz so schnell und effektiv wie möglich zu erzielen. Da haben Im-Ohr-Hörgeräte definitiv nicht mit reingespielt. Allein schon wegen der Aspekte Fertigungsdauer, Vergleichbarkeit der Technologiestufen, Reparaturintensivität und Okklusion”, erklärt Marina Hölzlwimmer ihre einstigen Vorbehalte.

Auch als Florian Lohmeir, Geschäftsführer von BestAkustik, bei der Gründerberatung das Konzept „Im-Ohr Spezialist” vorstellte, blieb Hölzlwimmer trotz ihrer Zusage skeptisch. Das änderte sich erst, als die Weiterqualifikation konkrete handwerkliche Fähigkeiten und praktische Umsetzungen im Alltag vermittelte. Durch die Teilnahme am Konzept hat Marina Hölzlwimmer ihre Beratungsstrategie umgestellt und ihr IdO-Marketing intensiviert. Die Erfolge sprechen für sich: Vor der Teilnahme am „Im-Ohr Spezialist” lag ihre IdO-Quote bei knapp 9 Prozent. Nach der Schulung steigerte sie diese im zweiten Halbjahr 2022 auf 62,8 Prozent. Im Geschäftsjahr 2023 betrug die Quote 53,3 Prozent. Zum Vergleich: Der deutschlandweite IdO-Anteil ist nach dem Corona-Boom von zwischenzeitlich 17 Prozent wieder auf etwa 9 Prozent gesunken (erste Hochrechnungen für 2024). Das Konzept „Im-Ohr Spezialist” ist seit über fünf Jahren für die Mitglieder von BestAkustik zugänglich – nahezu zeitgleich mit der Gründung der Gemeinschaft. Mit etwa 70 weiterqualifizierten Im-Ohr-Spezialisten aus den Mitgliedsbetrieben ist es das erfolgreichste und bedeutendste Konzept, um das Handwerk und die Individualisierung in der Hörakustik zu fördern und zu festigen. Die Schulung umfasst zwei Hauptmodule: Im ersten Teil stehen die theoretischen Grundlagen und das IdO-Portfolio im Vordergrund, während der zweite Teil sich auf handwerkliche Fähigkeiten und die praktische Umsetzung im Alltag konzentriert. Ein jährliches Update bietet zudem die Möglichkeit, Erfahrungen und Herausforderungen auszutauschen.

Florian Lohmeir, Geschäftsführer BestAkustik, sagte zu diesem Konzept: „Wir möchten die Branche wieder handwerklicher gestalten. Die Im-Ohr-Anpassung ist dabei die höchste Kunst der Hörsystem-Versorgung. Mit Im-Ohr Spezialist gibt es ein klares Konzept, welches den Kundenwunsch umsetzt, das Handwerk und die Individualisierung maximal herausstellt, den Durchschnittspreis steigert, das Einzugsgebiet erweitert und eine deutliche Abgrenzung zu OTC, RIC-Systemen mit Schirmchen, dem Onlinehandel sowie den Filialisten ermöglicht.“

Weitere Informationen zum Konzept gibt es auf der Verbraucherseite: www.imohrspezialist.de