Special Olympics: Geschichten, die zählen
Im Rahmen der Special Olympics World Games bot das Programm „Healthy Athletes“ allen Teilnehmenden umfassende und kostenlose Gesundheitschecks, bei Bedarf wurden die Athlet*innen mit geistiger und mehrfacher Behinderung sogar mit Hörsystemen versorgt.
Hand aufs Herz: Kennen Sie die Special Olympics World Games? Sie werden alle zwei Jahre im Wechsel als Sommer- und Winterspiele ausgerichtet. In diesem Jahr fanden sie vom 17. bis 25. Juni zum ersten Mal in Deutschland statt. Unter dem Motto #UnbeatableTogether (#ZusammenUnschlagbar) traten 6.500 Athletinnen und Athleten in 26 verschiedenen Sportarten gegeneinander oder besser gesagt: miteinander an. Denn anders als bei den weitaus bekannteren Olympischen und Paralympischen Spielen geht es bei den Special Olympics Games in erster Linie nicht unbedingt um die sportliche Leistung, sondern um mehr Anerkennung und Teilhabe an der Gesellschaft für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, von der alle teilnehmenden Athlet*innen betroffen sind.
Prominente Botschafter und Gäste
Wie wichtig diese Inklusionsbewegung auch auf gesellschaftlicher und politischer Ebene ist, zeigte sich schon bei der offiziellen Eröffnungsfeier: Dem Einmarsch der rund 190 Delegationen in das Berliner Olympiastadion wohnten so hochrangige Gäste wie Bundeskanzler Olaf Scholz, Berlins amtierender Bürgermeister Kai Wegner sowie Superstar Dirk Nowitzki bei, während die weltweit bekannte Blue Man Group für eine spektakuläre Musik- und Lasershow sorgte. Um kurz nach 23 Uhr wurden die Special Olympics Games dann von niemand Geringerem als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier offiziell eröffnet. „Ich bin mir ganz sicher: Wir als Gesellschaft können über den Sport hinaus, den wir in der nächsten Woche sehen, ganz viel lernen“, sagte der amtierende Bundespräsident vor circa 50.000 anwesenden Stadiongästen. „Nicht nur die direkt betroffenen Menschen profitieren von mehr Inklusion, sondern auch wir als Gesellschaft, wenn wir Inklusion leben.“
Umfassende Gesundheitschecks
Weil das Risiko gesundheitlicher Einschränkungen bei Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen erhöht ist, ihnen aber gleichzeitig der Zugang zu den Gesundheitssystemen oft erschwert wird und in manchen Regionen der Welt gar nicht gegeben ist, sind die Special Olympics seit 1997 eng mit dem sogenannten „Healthy Athletes“-Programm verknüpft. So war das bewährte Gesundheitsprogramm auch am diesjährigen Austragungsort Berlin ein tragendes Element der Veranstaltung: Im Olympiapark bot das Programm allen Athlet*innen, wohlgemerkt auf freiwilliger Basis, insgesamt sieben verschiedene „Gesundheitsstationen“ mit kostenlosen Untersuchungen ihrer Füße, Augen oder Zähne, aber auch einer umfassenden Beratung zu ihrem psychischem Wohlbefinden und ihrer Ernährung an.
Cerumen-Management, Hörtests
und Anpassungen
Viel Andrang herrschte zudem am Stand „Healthy Hearing“, an dem zahlreiche HNO-Ärzt*innen, medizinische Fachkräfte, Auszubildende und Hörakustiker*innen aus den unterschiedlichsten Ländern den Sportler*innen umfassende Hörscreenings, eine direkte Versorgung und Empfehlungen zur Nachsorge boten. Eine ganz besondere Rolle übernahm dabei Hersteller Starkey: In Zusammenarbeit mit insgesamt 42 Volunteers trat das amerikanische Unternehmen erneut als exklusiver Lieferant von Hörsystemen für das „Healthy Hearing“-Programm auf. Laut einer Pressemitteilung der Special Olympics World Games versorgte Starkey in Berlin rund 300 Sportler*innen aus aller Welt mit Hörsystemen aus seiner jüngsten Produktfamilie Evolv AI und stellte den Kontakt zu Hörakustik-Partnern in ihren jeweiligen Heimatländern her, um ihnen nicht nur eine optimale Versorgung vor Ort, sondern auch eine langfristige Betreuung und fachgerechte Nachsorge zu gewährleisten.
Eine Herzensangelegenheit von Tani und Bill Austin
„Wir möchten mit unserem Engagement sicherstellen, dass jede Athletin und jeder Athlet einbezogen, akzeptiert und durch besseres Hören wieder mit der Welt verbunden wird“, sagte Jake Spano, Director of Corporate Social Responsibility bei Starkey. „Die Zusammenarbeit mit Starkey-Cares-Partnerinnen und -Partnern rund um den Globus ist für Starkey sowie für unsere Partner-Akustikerinnen und -Akustiker eine tolle Gelegenheit, etwas zurückzugeben.“ Stellvertretend sprach Spano damit auch für Starkey-Gründer Bill Austin und seine Frau Tani, denen das unermüdliche Engagement aller Beteiligten bei den Special Olympics ganz besonders am Herzen liegt.
Unterstützung von vielen Seiten
Für ein besseres Hörvermögen setzte sich während der neuntägigen Veranstaltung in Berlin aber auch die Firma Dreve ein. Seite an Seite mit Starkey schickte der Branchen-Vorreiter im Bereich 3-D-Druck Aufträge für ganz spezielle Ohrpassstücke, die bei Menschen mit körperlichen Behinderungen oft von Nöten sind, in das Labor nach Unna. Nach der Expressfertigung wurden die Maßanfertigungen dann nach Berlin geliefert und den Athlet*innen pünktlich vor ihrer Abreise übergeben. Absolut überzeugt von dieser Notwendigkeit und dem Engagement seiner Mitarbeitenden zeigte sich auch Geschäftsführer Dr. Volker Dreve, der am Eröffnungstag des „Healthy Athletes“-Programms persönlich vor Ort war.
Aber auch die Akademie für Hörakustik (afh), Teil des Campus Hörakustik in Lübeck, schickte ein Team zu den Special Olympics, das im Rahmen des „Healthy Hearing”-Programms Hörscreenings anbot. Bereits seit 2004 unterstützt der Campus Hörakustik die Olympic Games bei den Nationalen Spielen und führte dieses Engagement nun auf internationaler Ebene fort. Bei den Nationalen Spielen im vergangenen Jahr wurde bei 23 Prozent der rund 400 Athletinnen und Athleten, die zum Hörscreening gingen, eine Hörminderung festgestellt. „Schon dieses Ergebnis zeigt, wie sinnvoll der freiwillige Einsatz vor Ort war”, kommentierte Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha), das Engagement der jungen Leute.
Karl Lauterbach eröffnete das „Healthy
Hearing”-Programm
Lobende Worte für das umfassende Angebot im olympischen Gesundheitszentrum fand ferner Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der das „Healthy Athletes“-Programm am ersten Veranstaltungstag offiziell eröffnete: „Das Programm ist vorbildlich.“ Gleichzeitig kritisierte er aber auch die weltweite medizinische Unterversorgung von Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen. Weltweit habend demnach 200 Millionen Menschen mit Beeinträchtigung keinen Zugang zu normaler medizinischer Versorgung. „Wir schulden ihnen mehr als wir ihnen geben“, so Lauterbach. Sein anschließender Rundgang über die sieben Gesundheitsstationen führte den amtierenden Minister auch zum Stand der Hörgesundheit. Interessiert beobachtete er die Untersuchung einer Athletin durch einen HNO-Arzt und nahm sich Zeit für einen Small Talk mit Starkey Deutschlands Geschäftsführer Markus Böcker.
„Ein ganz besonderes Erlebnis“
Böcker freute sich aber auch über das Wiedersehen mit zahlreichen internationalen Starkey-Kolleg*innen und Partnern, die den teilweise sehr weiten Weg in die deutsche Hauptstadt angetreten hatten. „Wir haben den schönsten Job der Welt“, lautete die wahrscheinlich am häufigsten gehörte Aussage, nachdem die ehrenamtlichen Hörexpert*innen für ihr Engagement mit absolut authentischer Euphorie und strahlenden Gesichtern belohnt wurden. Emotionsgeladen waren vor allem die Augenblicke, in denen Athlet*innen das wahrscheinlich erste Mal in ihrem Leben die Laute aus ihrer unmittelbaren Umgebung wahrnahmen und teilweise sogar bei ihren Betreuenden für ungehemmte Tränen der Rührung sorgten.
„Die Special Olympics sind für uns alle ein ganz besonderes Erlebnis“, brachte es Sylvie Gerber, Director Marketing und Produktmanagement bei Starkey Deutschland, auf den Punkt. „Der Umgang mit den Athlet*innen bringt uns definitiv auf den Boden der Tatsachen zurück, denn sie haben ganz andere als unsere Luxusprobleme. Aber vor allem nehmen wir extrem viel Motivation für unsere tägliche Arbeit mit. Denn mit unseren Jobs können wir ganz vielen Menschen unglaublich viel helfen.“